Fr 12.4. | 17 Uhr | Metropolis


Architektur – gebaut, gefilmt, reflektiert

Diskussion mit Kurzfilm präsentiert von der DOKFILMWOCHE HH und der Universität Hamburg: Filmisches Architekturverständnis und seine Folgen für das Erfassen von Architektur

 

Bereits in den 1910er- und 1920er-Jahren wurden die Möglichkeiten des neuen Mediums Films für die Darstellung und Vermittlung von Architektur und Raumerfahrung diskutiert. Bruno Taut sah durch „bewegliche kinematographische Aufnahmen … beinahe die Führung um und durch den Bau ersetzt.“ Das sich gegenwärtig in Ausstellungen, Festivals und Konferenzen vermehrt zeigende Interesse am Architekturfilm fällt zum einen mit einer verstärkten Auseinandersetzung mit der Kategorie Raum als kulturell und sozial geprägtes Beziehungsgefüge zusammen. Zum anderen haben die digitalen Medien neue Formen der Architekturdarstellung eröffnet und damit auch die Wahrnehmung von Raum und Architektur grundsätzlich verändert.

 

Ausgehend von dem 27-minütigen Film »Mit Licht gebaut – Ein Lebensschiff von Hans Scharoun« (Niels Bolbrinker, 2012) über das Haus Schminke in Löbau, der zu Beginn der Veranstaltung gezeigt werden soll, diskutieren die TeilnehmerInnen über Fragen und Problematiken der Architekturdarstellung

 

Gäste: Niels Bolbrinker, Filmemacher, Berlin

Dr. Cornelia Lund, Universität Hamburg

Prof. Dr. Kerstin Stutterheim, Filmemacherin, HFF Potsdam-Babelsberg

Prof. Dr. Thomas Weber, Universität Hamburg


Fr 12.4. | 19 Uhr | Metropolis


Parabeton – Pier Luigi Nervi und römischer Beton

Heinz Emigholz, D 2012, 100 Min., ohne Dialog

 

Die rote Schrift auf grauem Hintergrund informiert vorab: Gebäude, Baujahr, Ort und Datum der Filmaufnahme. Eine durchgängige Methodik in den Architekturfilmen der Emigholzschen Serie „Architektur als Autobiographie“. Der siebte Film der Serie setzt sich mit dem römischen Baukonstrukteur Pier Luigi Nervi (1891–1979) auseinander.

 

In chronologischer Abfolge seziert Emigholz mit präziser Kamerarbeit siebzehn in Italien und Frankreich noch erhaltene Bauwerke Nervis und montiert sie zu einer kinematographischen Architektur. Unterbrochen wird die Abfolge der kühn konstruierten Nervi-Bauten durch filmische Studien antiker römischer Bauten, 2000 Jahre alte und seinerzeit bahnbrechende Baukunst.

„Wenn das dokumentarische Filmbild eines können sollte, dann ist es, die Oberflächen des Wirklichen unverblümt unideologisch wiederzugeben und filmfotografisch miteinander in Beziehung zu setzen. Die Gegenwart, und damit das zukünftig Vergangene, wird dadurch ebenso lesbar wie die Intentionen einer vergangenen gestalterischen Anstrengung, die sich in einem Bauwerk manifestiert haben.“ (Heinz Emigholz)

 

Gast: Heinz Emigholz

 

Website des Films

 



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