Unformatiert: Von der Navigation durch die Räume

Die Konstruktion von Raum und Räumlichkeiten ist ein so grundlegendes Element des filmischen Erzählens, dass die Frage danach fast überflüssig erscheint. Und doch, immer wieder die Räume: Orte werden ergründet, Bedeutungsmuster lokalisiert und Landschaften erschaffen. Aber nicht nur die Protagonisten navigieren sich durch diese Welten, auch der Zuschauer wird geleitet. So ist es der Kamerablick, der uns Eintritt gewährt; der Ton, der unser Inneres durchdringt; die Dramaturgie, die uns den Weg aufweist; die Ästhetik, die unsere Emotionen weckt.

 

Ob an Bord eines Fischkutters, der scheinbar beginnt sich selbst zu porträtieren, auf einem kolumbianischen Zuckerrohrfeld, dessen Rodung in Handarbeit im stetigen Rhythmus voranschreitet, oder im New Yorker Großstadtleben, dessen Sog man sich ergeben muss, es bieten sich Erfahrungen und Blickwinkel, die uns die offenen, essayistischen oder experimentellen Formen der Sektion Unformatiert vermitteln. Filme, in denen die vom Material gesendeten Signale nicht geglättet werden und dadurch kondensatorisch in uns nachwirken.

 

Filmauswahl: Lili Hartwig, Bernd Schoch



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