
Sa 13.4. | 18 Uhr | Lichtmess
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Anders, Molussien
Nicolas Rey, F 2012, 81 Min., DF
In ausgeblichenen Farben werden von der Kamera urbanisierte und industrialisierte Landschaften vermessen. Das Bildrauschen überträgt sich auf die Tonspur, die wiederholt abreißt und somit den Kinoraum ins Spiel bringt. Dann auch: autonome Kamerabewegungen, vom Wind getragen oder um die eigene Achse wirbelnd, in einem 16mm-Film in neun Kapiteln. Die Reihenfolge der neun Filmsequenzen wird vor Beginn der Projektion ausgewürfelt und ist somit theoretisch 362.880-mal kombinierbar.
Der Film beruht auf dem Roman „Die molussische Katakombe“ von Günther Anders, jedoch: „Ich wollte einen Film machen anhand eines Romans, den ich nicht lesen konnte, da er in einer Sprache verfasst ist, die ich nicht verstehe, eine Übersetzung gab es nicht. Das ist eine Frage des Vertrauens und der Intuition. Was ich kannte, war das Gerüst der Handlung: Gefangene, die in den Kerkern des fiktiven faschistischen Staates Molussien sitzen, erzählen sich Geschichten über das Draußen und philosophische Fabeln. Heute kann ich sagen, dass ich richtig lag: Der Roman besitzt eine tiefgründige Aktualität.“ (Nicolas Rey)
Gast: Nicolas Rey
Hamburg-Premiere
Katalogtext Bildrausch-Filmfest Basel
Wikipedia-Eintrag Günther Anders
Artikel zu Günther Anders: Politische Schönheit und das prometheische Gefälle