S0 14.4. | 18 Uhr | B-Movie


All Divided Selves

Luke Fowler, GB 2011, 93 Min., OF

 

Ronald D. Laing, eine der legendärsten Figuren im Feld der Psychiatrie, begann in den 60er-Jahren, die Beziehung zwischen psychischer Erkrankung und Gesellschaft zu hinterfragen. Beeinflusst vom Existenzialismus seiner Zeit argumentierte er, dass Normalität nur durch die Anpassung an eine zunehmend entfremdete Welt entsteht, während „Geisteskrankheiten“, wie Schizophrenie, im Kontext sozialer Umstände zu betrachten sind und die objektiven 
Kategorisierungen der Psychologie abgelehnt werden müssten.

Mit Archivmaterial von Laings Fernsehauftritten und Berichten über seine revolutionären und umstrittenen Behandlungsmethoden zeichnet Fowler den Weg des unkonventionellen Denkers zum charismatischen Guru der Anti-Psychiatrie-Bewegung und weiter bis zum Talkstar nach. Zugleich verwebt Fowler eigenes Material in die dichte lyrische Collage und schafft so Interpretationsmöglichkeiten, ohne jedoch direkt Position zu beziehen.

 

2012 war der schottische Künstler mit dem Film für den renommierten Turner-Preis nominiert.

 

Hamburg-Premiere

 

Glasgow Film Festival 2012: The Son of R. D. Laing, Adrian Laing, talks about »All Divided Selves«

 

Turner prize 2012: Adrian Searle looks at the shortlist („The Guardian“)

 



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