So 14.4. | 21 Uhr | Metropolis
Leviathan
Lucien Castaing-Taylor/Véréna Paravel, USA/F/GB 2012, 87 Min., ohne Dialog
Ein Schiff, das zu einem blutenden Körper mutiert. Ein Seeungeheuer der jüdisch-christlichen Mythologie, eingeschrieben in die verzerrten Partikel digital entfesselter Filmproduktion. Schließlich der weiße Wal in Melvilles „Moby Dick“. Dieser Film ist ein Monster. Heavy Metal. Ein Angriff auf die physische Belastbarkeit audiovisueller Wahrnehmung.
Die Filmemacher und Anthropologen Castaing-Taylor und Paravel, beide am „Sensory Ethnography Lab“ in Harvard tätig, wollten ursprünglich einen Film über die Hafenstadt New Bedford drehen, ein vergangenes Zentrum des Walfangs. Der Aufenthalt auf einem Hochsee-Trawler ließ sie ihr ursprüngliches Vorhaben schnell vergessen. Stattdessen begannen sie, die Darstellungsmöglichkeiten der gnadenlosen Arbeit der Fischer mit dem kreatürlich Unbewussten des Ozeans auszuloten und kurzzuschließen. „Die Menschheit ist vom Meer besessen. Es verhandelt die Grenze zwischen Leben und Tod, Oben und Unten, Luft und Wasser. Es ist unendlich schön – wenn auch beunruhigend tief.“ (Lucien Castaing-Taylor, Véréna Paravel)
Hamburg-Premiere
Presskit auf der Produktions-Website
Pressekonferenz New York Film Festival
Leviathan Trailer July 2012 from Sensory Ethnography Lab on Vimeo.