
Fr 16.4. | 20.30 Uhr | 3001
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Der Tag des Spatzen
Philip Scheffner, D 2010, 100 Min., 35mm, OmU
Zwei Schlagzeilen vom 14. November 2005. Im holländischen Leeuwarden wird ein Spatz erschossen, nachdem er 23.000 Dominosteine umgeworfen hat. In der gleichen Zeitung steht, dass ein deutscher Soldat in Kabul in Folge eines Selbstmordattentates stirbt. Der Film verbindet das Beiläufige mit dem konkret Politischen und geht der Frage nach, wie es sein kann, dass sich Deutschland im Krieg befindet und man davon nichts sieht und spürt.
„Die Arbeit als Dokumentarfilmer und das Beobachten von Vögeln haben einige Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen gibt es die Doktrin, dass je weniger von einem selbst zu sehen oder zu hören wäre, desto besser sei das Ergebnis. Der Beobachter versucht im Prozess des Beobachtens unsichtbar zu werden bzw. seine Anwesenheit zu verschleiern. Für mich stellt sich die Frage, wie lange ein solcher Zustand aufrechterhalten werden kann und was passiert, wenn der pseudo-neutrale Beobachter plötzlich selber Teil der Aufnahme wird.“ (Philip Scheffner)
Gäste: Philip Scheffner, Merle Kröger (Buch, Produktion)