Do 7.4. | 19 Uhr | 3001


Not Waving, but Drowning

Elias Grootaers, Belgien 2009,

53 Min., OmeU

 

Sie hängen fest an diesem Nichtort. Auf ihrem Weg nach Großbritannien wurden die jungen indischen Flüchtlinge im belgischen Zeebruges arrestiert. So kurz vor ihrem Ziel sitzen sie nun in Haft. Ihre Handlungen sind reduziert auf Essen, Waschen, Warten. Hin und wieder wird einer von ihnen zum Verhör von der Polizei abgeholt. Der Film fragt weder nach den Geschichten der Männer, noch nach ihren Zukunftsplänen, sondern verharrt im Jetzt und versucht, einen Ausdruck für ihren Zustand außerhalb von Raum und Zeit zu finden.

Die raue, angespannte Atmosphäre der Hafenstadt korreliert mit der Ungastlichkeit der Situation des Festgesetztseins im Ungewissen. Indem auch der Zuschauer langsam jeden Sinn für Zeit und Ort verliert, gibt der Film diese Erfahrung weiter und solidarisiert sich so mit seinen Protagonisten. Subtil hinterfragt Elias Grootaers auf diese Art der Umgang mit Menschen ohne Papiere und ihre Reduktion auf basale Bedürfnisse. Grootaers ist Forscher an der HoGent/KASK-Universität in Gent.

 

 

Gast: Elias Grootaers



© 2011 dokumentarfilmwoche hamburg | Impressum