Do 23.4. | 20 Uhr | Metropolis


Am Pier von Apolonovka

Andrei Schwartz, Deutschland 2008, 86 min, Digibeta, OmU

 

Einst war die Krim ein Urlaubsparadies im real existierenden Sozialismus. Heute schillert das Wasser am Pier in Sewastopol von unbekannten Substanzen, und halbversunkene Kriegsschiffe bilden den traurigen Hintergrund. Trotzdem haben die jungen Leute am Pier ihren Platz zum Abhängen und Rummachen gefunden. Ihre Freizeit ist nicht ungefährlich, nicht nur, weil sie zwischen an- und ablegenden Fähren herumschwimmen. Da sind auch noch die Taucher, die illegal Schrott vom Grund der Bucht holen und damit ein bescheidenes Auskommen haben. Und die Alten, die bessere Zeiten gesehen haben, aber durch ein morgendliches Bad die Balance des Alters stabilisieren können. Der in Hamburg lebende Dokumentarfilmer Andrei Schwartz hat ein Porträt geschaffen, das einen Sommer am Pier in Sewastopol schildert, und in dem die Menschen mit ihren Freuden und ihren Kümmernissen den gebührenden Platz finden. Nicht so dunkel wie sein meisterhafter Rumänien-Film »Auf der Kippe« von 1997, aber genau so direkt und fesselnd.

 

Gast: Andrei Schwartz



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