
Fr 24.4. | 19 Uhr | Metropolis
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Land Matters
Thorsten Schütte, D 2008, 65 min, Digibeta, OmU
1990 wurde Namibia unabhängig von Südafrika. Wie der Nachbarstaat stand das damalige „Südwestafrika“ unter apartheidähnlicher Herrschaft. Die schwarze Mehrheit hatte keinen Zugang zu Land oder Ressourcen. Heute versucht eine Landreform soziale Ungerechtigkeit abzubauen und stellt den weißen kommerziellen Farmern die schwarzen Farmer der „Affirmative-Action“ und des „Resettlement“ zur Seite. »Land Matters« zeigt hoffnungsvolle Anfänge, aber auch neue Ungleichheiten – die sich nicht mehr nur entlang der Hautfarben etablieren.
Gast: Thorsten Schütte
Hintergrundinformationen von Regisseur Thorsten Schütte zum Film »Land Matters«:
Der Dokumentarfilm »Land Matters« begleitet Farmer und Farmarbeiter in Namibia und gibt ihnen den Raum, um ihre Gedanken zur Bedeutung von Land und Landbesitz zu entfalten. In dem Film sprechen die einzelnen Akteure darüber, wie sie die Veränderungen in ihrer Nachbarschaft erleben. Dabei wird neben Zustimmung immer wieder auch deutliche Kritik an der Landreform geäußert.
»Land Matters« möchte in die Vielschichtigkeit der Landproblematik in Namibia einführen und vorstellen, wie die Menschen mit den Herausforderungen umgehen. Der Film versteht sich als Einladung an die gesamte Landbevölkerung Namibias, sich an dieser Diskussion zu beteiligen und auf diese Weise die lokalen Nachbarschaften zu stärken, damit die gemeinsamen Probleme gelöst werden können.
Das Filmprojekt wurde ohne Senderbeteiligung ausschließlich durch den Verkauf von nichtgewerblichen Nutzungsrechten an Hilfsorganisationen finanziert. Nach Fertigstellung und Uraufführung des Films in Windhoek im September 2008 ermöglichte das Programm ZIVIK, Zivile Konfliktbearbeitung des Instituts für Auslandsbeziehungen landesweite Aufführungen und Diskussionsveranstaltungen mit Farmern und Landarbeitern in Namibia.
Die Filmvorführungen sollen Farmer und Landarbeiter in allen Regionen des Landes dazu animieren, von Ihren Erfahrungen und Erwartungen im Bezug auf die Landreform zu berichten und die eigene Situation zu überdenken. Der will Film Reizpunkte setzen und Anstöße geben, ob und wie auch in der eigenen Nachbarschaft die Zusammenarbeit und das Miteinander der Farmer und Landarbeiter gefördert werden kann. Am Ende der mehrmonatigen Überlandtour soll eine Buchpublikation alle Erfahrungswerte bündeln und die Ergebnisse an die verantwortlichen Ministerien für Landfragen Umsiedlung und Landwirtschaft übergeben werden.
Mitte November 2008 wurde der Film zudem in Deutschland uraufgeführt und ging danach mit einem Teil der Protagonisten auf eine einwöchige Speakerstour quer durch Deutschland. Seitdem läuft der Film auf internationalen Filmfestivals, ( One World Film Fest Berlin, Human Rights Film Festival Paris, Wild Cinema Film Festival Windhoek ) an Hochschulen, in Museen, Kirchengemeinden und Hilfsorganisationen. Zudem wird Land Matters Mitte April erstmals im namibischen Fernsehen ausgestrahlt. Im Anschluss an die Sendung können Zuschauer landesweit via SMS den Film kommentieren, eine Panel-Diskussion mit Stellvertretern des Ministeriums für Landfragen und Gewerkschaftsvertretern wird im Anschluss an die Sendung im TV die aktuelle Situation reflektieren.