Fr 8.4. | 20 Uhr | 3001


Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee

Serpil Turhan, D 2010, 39 min, gedreht auf 16mm

 

Ein Text als Ausgangspunkt und Katalysator für einen Film über Erinnerung, Verdrängung und die Lücken im Biografischen. Herrn Berner, Bewohner eines Altersheimes in Karlsruhe, soll Heiner Müllers „Wolokolamsker Chaussee I – Russische Eröffnung“ für ein geplantes Hörspiel lesen. Während des Lesen des Textes beginnt Berner, sich an seine eigene Geschichte zu erinnern. Nachts, wenn er nicht schlafen kann, denkt er an alte Zeiten und was man hätte anders machen können. Herr Berner hat den Krieg als Mitglied der Waffen-SS erlebt.

 

„Der Text rückt in den Hintergrund, weil mich Berners Erinnerungen an seine Kriegsvergangenheit im nationalsozialistischen Deutschland beschäftigen. Ich versuche, mir durch seine Erzählungen ein Bild von ihm zu machen und realisiere, dass es unvollständig bleibt.

Die 16mm-Filmaufnahmen, die ich von Hand im Eimer entwickelte, drehte ich nach den Tonaufnahmen. Durch die Art der Entwicklung entstanden an manchen Stellen schwarze Flecken und Unterbrechungen auf den Bildern. Die Montage der Ton- und Filmaufnahmen war der Versuch, mein Bild von Herrn Berner zusammenzufügen, trotz der Lücken und Fragen, die bleiben.“

Serpil Turhan

 

 

 

Gast: Serpil Turhan

 

 

Läuft zusammen in einer Vorstellung mit Impuls



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