So 13.4. | 18 Uhr | B-Movie
The Arbor
Clio Barnard, GB 2010, 94 min, OmeU
»The Arbor« hieß das erste autobiografische Theaterstück, das Andrea Dunbar im Alter von 15 Jahren geschrieben hat. Mit 29 ist sie gestorben. Im Film werden Szenen aus dem Stück als Freiluftperformance in der gleichnamigen Straße inszeniert. Außerdem erzählt der Film von den erschreckenden Parallelen zwischen den Leben der Autorin und ihrer Tochter Lorraine. Er arbeitet mit nachgestellten Szenen und Interviews – alles wirkt irgendwie befremdlich. Denn wie ein Titel am Anfang des Films verrät, sind es Schauspieler, die die Stimmen der Menschen lippensynchronisieren. In konstruierten Wohnzimmern und Küchen interpretiert jeder Schauspieler seinen Text auf seine Weise – immer aber ist die Synchronisierung bis auf den kleinsten Seufzer genau. Diese Technik wird zurzeit im modernen britischen Theater oft als Mittel eingesetzt, um Authentizität zu erzeugen. Im Dokumentarfilm schaut man gebannt diesem Spiel aus Stimmigkeit, Konstruktion und Verfremdung zu.
Einführung: Jana Seehusen