Brûle la mer

Metropolis // Freitag 8. April // 19.30 Uhr





Maki Berchache/Nathalie Nambot (R), Nicolas Rey (K), F 2014, 75 min, franz./arab. OmeU, 35mm-Projektion

 

„Harraga“ – so nennt man diejenigen Immigranten, die auf der Flucht ihre offiziellen Dokumente verbrennen, in der Hoffnung, sie in ihren Zielländern durch neue, europäische ersetzen zu können. Maki Berchache – zusammen mit Nathalie Nambot Regisseur von »Brûle la mer« – ist selbst auf diesem Weg nach Frankreich gelangt. Der Film stellt der unumkehrbaren Aufgabe der eigenen Identität eine sanfte, einfühlsame Bildsprache entgegen. In fragmentierten Einstellungen entsteht ein beobachtender Möglichkeitsraum, in dem Grenzen verschwimmen und Welten sich berühren. Das analoge Filmmaterial bildet zudem den Gegenpol zu einer aktuellen, hektisch geführten Debatte. Wie ein unbequemer Störenfried steht es als stoischer Anachronismus der heutigen Bilderflut entgegen. Unter dieser überlegten und ?leisen Bildschicht kocht es aber, die Wut auf europäische Flüchtlingspolitik ist spürbar. Aus dieser Spannung heraus deutet »Brûle la mer« Utopien an, die sich eine Lösung des Problems erträumen.

 

Hamburg-Premiere mit Gast Nathalie Nambot










© 2015 dokumentarfilmwoche hamburg | Impressum