Zurück in den Süden

Steffen Weber, D 2014, 65 min, OmU

 

Fiston Massamba ist auf seiner Flucht aus dem Kongo nach Europa in Marokko gestrandet. Dort lebt er fünf Jahre in ständiger Angst vor Unterdrückung und Abschiebung, bis er einen letzten Versuch startet, nach Norden zu gelangen. Not macht erfinderisch und überwindet auch die immer engmaschigeren Grenzen der Festung Europa: Statt eines der gefürchteten Flüchtlingsboote zu nehmen, folgt Fiston einem Gerücht, das ihn Tausende Kilometer zurück in den Süden führt. Fiston, ehemals Medizinstudent, Mitte 30, bisweilen ein Poser und Glücksritter, passiert mit gefälschten Papieren zwei Staatsgrenzen, um in den Senegal zu gelangen – und von dort nach Frankreich.

Die stets eng am Protagonisten geführte Kamera lässt uns Fistons spannende und abenteuerliche Reise quer durch die Westsahara und Mauretanien intensiv miterleben. Der narrativ klar geführte Plot macht den Film zum dokumentarischen Roadmovie. Manchmal wünscht man, der Film würde – gerade in heiklen Situationen – mehr über die Bedingungen der eigenen Herstellung verraten.

 

Gast: Steffen Weber

 

Hamburg-Premiere