Fr 16.4. | 19.45 Uhr | Metropolis


Fliegerkosmonauten

Marian Kiss, D/PL 2009, 88 Min., Digibeta, DF

 

Der Ehrentitel „Fliegerkosmonaut“ wurde in den Sowjetrepubliken an besondere Helden verliehen: Söhne von Traktoristen, Schuhmachern oder Sägewerksarbeitern. Volksnahe, strahlende, junge Männer, perfekte Identifikationsfiguren für die wirtschaftlich und ideologisch stark angeschlagene sozialistische Gemeinschaft. Ein Tschechoslowake, ein Pole, ein Bulgare, ein Ungar, ein Vietnamese, ein Rumäne, ein Kubaner, ein Mongole und ein Afghane – und natürlich unser Ossi im All, Sigmund Jähn.

 

Filmemacherin Marian Kiss hat sie alle besucht – träumte sich von Ungarn aus als Kind ins All. „Grüßt die kühnen Weltraumflieger, alle Kinder lieben sie. Kosmonauten, Himmelssieger – eure Tat vergisst man nie.“ Eine gescheiterte Utopie, eng verbunden mit der Erfüllung eines uralten Traums, oder Paradebeispiel politischer Instrumentalisierung? Ein Glück, dass Kiss die Frage offen und den vergessenen Helden ihre Würde lässt. Was machen die Helden des Sozialismus ohne Sozialismus? Der mongolische Astronaut wohnt nun mit seiner Raumkapsel zusammen – das Raumfahrtmuseum wollte sie nicht mehr beherbergen.

 

Gäste: Marian Kiss und Ed Cantu (Ton)

 

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