
Fr 16.4. | 18 Uhr | Lichtmess
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Flightless Birds
Michal Dawidowicz, 20 Min., PL 2009, Digibeta, OmeU
Irgendwo in der polnischen Provinz fristen Heniek und seine Familie ein bescheidenes Dasein. Viel wird nicht miteinander gesprochen, man sitzt zusammen, raucht und bespricht das Nötigste. Während Henieks Frau dann alleine im Wohnzimmer übers Leben sinniert, schrauben die Männer in der Garage an einem merkwürdigen Objekt herum, welches den tristen Alltag schon bald auf den Kopf stellen wird.
Die Couch ist der Feind des Traums, dessen vom Fliegen allemal. Wenn der Tag keine größere Herausforderung bietet als die Bewältigung der Mahlzeiten und des Abwaschs, man am Morgen schon müde ist, das Vergehen der Zeit sich nur in der Anzahl der Kippen im Aschenbecher messen lässt, die eheliche Kommunikation sich träge um das Thema Kartoffeln oder Nudeln dahinschleppt, hat man vom Leben nicht mehr viel zu erwarten. Michal Dawidowicz aber erzählt mit wenigen Strichen, unprätentiös und präzise, die Geschichte von Henryk, der sich damit nicht zufrieden gibt und in seinem Schuppen unverdrossen schraubt: an einem Flugzeug. Denn was sind schon eine mürrische Ehefrau, ein Leben auf Stütze und ein abgebrochener Propeller gegen die Möglichkeit allein, vom Boden abzuheben? (Katalog DOK Leipzig)
»Flightless Birds« wird in der Vorstellung zusammen mit »Bettys Baby« und »Glebs Film« gezeigt.