So 14.4. | 14.30 Uhr | Metropolis


It’s the Earth Not the Moon

Gonçalo Tocha, POR 2011, 185 Min., OmeU

 

Am Anfang steht ein Versprechen: Nichts wird die Kamera verpassen. Jedes Gesicht, jedes Haus, jede Straße, jeder Stein, jeder Baum, jeder Vogel – alles soll erfasst werden. Das mitgebrachte Aufnahmegerät wird Werkzeug, um Landschaft zu durchmessen und Biografien zu archivieren, um Tradition zu bewahren und Veränderungen zu finden.

Gegenstand des Versuchs ist Corvo, die nördlichste und kleinste Insel der portugiesischen Azoren. Nicht mehr als 440 Menschen bewohnen hier eine einzige Siedlung, die der wohl entlegenste Ort Europas sein könnte. Gonçalo Tocha und sein Tonmann Dídio Pestana haben zwischen 2007 und 2011 dort gedreht. Das Ergebnis ist ein Dokument von anthropologischer Qualität, das tief in das Leben der Inselgemeinschaft vordringt: Drei Stunden Film, gegliedert in 14 Kapitel, zeigen Fischfang und Viehzucht, aber auch Karaoke, modernen Verkehr und die Zeichen der Industrialisierung. Vom Festland aus betrachtet mag Corvo wirken wie der Mond – fern und abgeschieden. Auf der Insel angelangt, ändert sich die Perspektive – und man erkennt, dass man noch immer auf der Erde steht.

 

Gast: Dídio Pestana

 

Hamburg-Premiere

 

Rezension in der „New York Times“

 

Rezension in der „Cinemascope“

 

 



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