
Fr 12.4. | 19 Uhr | 3001
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Jaurès
Vincent Dieutre, F 2012, 83 Min., OmU
Auf einer Leinwand bewegte Bilder. Blicke durch ein Fenster auf eine Pariser Straße, auf die Hochbahn, in die Fenster gegenüberliegender Gebäude, den Kanal. Am Ufer richten sich junge Männer aus Afghanistan notdürftig in Zelten ein. Vor der Leinwand der Filmemacher Vincent Dieutre und eine Freundin, Eva Truffaut. Sie kommentieren in fast flüsterndem Ton das Geschehen.
Die Wohnung, aus der gefilmt wird, gehört dem ehemaligen Geliebten des Filmemachers. Der war nur Gast, verbrachte seine Nächte dort, niemals die Tage. Die Geräusche von draußen mischen sich mit den Tönen von drinnen. Und so die zwei parallelen Welten. In dem Maß, wie Dieutre uns den geliebten Menschen näher bringt, verwirrt sich ihr Verhältnis. Alltäglichkeit, Flüchtigkeit, Angst vor dem Verlust. Die Männer aus Afghanistan bewohnen die Stadt heimlich, während Vincent
Dieutre ein heimlicher Geliebter bleibt.
Gast: Vincent Dieutre
Hamburg-Premiere
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