Do 12.4. | 16.30 Uhr | 3001


Way of Passion

Joerg Burger, AUT 2011, 89 Min., OF mit engl. UT

 

Trapani auf Sizilien. Seit Jahrhunderten begehen die Bewohner des Ortes zu jedem Karfreitag das gleiche Ritual: Kostüme werden genäht, alte Heiligenfiguren in Kleinstarbeit restauriert, Männer rasiert. In der Kirche wird gehämmert, geklebt und geputzt. Helfer montieren die Holzfiguren auf über 20 Altäre, die Stationen aus dem Passionsweg Jesu zeigen. Dann beginnt die Prozession. Die Kapelle setzt zum Trauermarsch an. Unter Applaus tragen Männergruppen die mit Blumen und Kerzen geschmückten Altäre aus der Kirche hinaus. Den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch werden die Männer diese Last schultern und mit ihr durch die Straßen der Stadt schreiten. Mit ihren bedächtigen, wiegenden Schritten erhält Joerg Burgers Film einen ganz eigenen Rhythmus. Er zeigt die Träger als Männergesellschaft, die sich zur Schau stellt, aber auch die Strapazen und die Erschöpfung, die sie dabei in Kauf nehmen. Eine Tortur aus „Liebe zu den Mysterien“, wie einer der Männer zu erklären versucht.

 

Hamburg-Premiere

 

Regisseur Joerg Burger über seinen Film:

 

"Man sagt, eine Prozession in Sizilien, das ist wie eine Beerdigung im Zirkus.

Und: dass die Anwesenheit der Kirche letztlich nur billig in Kauf genommen wird, wie eine alte Tante, die man einladen muss, da sie sonst beleidigt wäre."

 

Diskussionsprotokoll der Duisburger Filmwoche als PDF



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