Sa 12.4. | 17 Uhr | Metropolis


Weiß der Wind

Philipp Diettrich, D 2013, 80 min, OmeU

 

Zart streift die Kamera zu Beginn über den im Gras liegenden jugendlichen Körper der Protagonistin. Eine Hand hält im Wasser gefundene Muscheln ins Bild, und das zuvor gehörte Rauschen und Plätschern von Wasser wird im Bild verortet. Gedreht wurde »Weiß der Wind« in Singwitz, einem Dorf in der Lausitz, nahe der polnischen Grenze zwischen 2010 und 2012. Eine junge Frau besucht dort nach langer Zeit des Entzugs und der Therapie ihre Familie. Der Film nimmt sich Zeit und erzählt in Schwarz-Weiß fragmentarisch von den verloren gegangenen Beziehungen innerhalb einer Familie, aber auch von der Wechselbeziehung zwischen Menschen und Landschaft. Eine Region, die dem neoliberalen Regime egal ist und sich doch in die Biografien der Bewohner*innen einschreibt. So lautet der erste Satz im Film: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich.“ Und langsam werden die inneren Risse zwischen Selbstoptimierung und den nicht verwertbaren Möglichkeiten, die das Leben bietet, erkennbar. Aber: Alles nimmt seinen Lauf, so oder so, mit oder ohne uns.

 

Gast: Philipp Diettrich

 

Deutschland-Premiere

 

Filmwebsite

 

Wiedersehen macht Freude / It’s got a lock to it from Philipp Diettrich on Vimeo.

Ausschnitt / excerpt from Philipp Diettrich on Vimeo.



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