Fr 11.4. | 18.30 Uhr | Metropolis
Sieniawka
Marcin Malaszczak, D/PL 2013, 126 min, OmeU
Ein aus der Zeit gefallener Ort namens Sieniawka an der polnisch-deutschen Grenze bildet das schwerelose Zentrum dieses kinematografischen Bildermonoliths. Sieniawka steht in diesem Film (und umgangssprachlich) für eine Institution für Alkoholiker und psychisch erkrankte Menschen in einer postkommunistischen Landschaft vor und nach der Apokalypse. In präzisen Kameraschwenks vermisst Marcin Malaszczak die Anstalt und führt uns in eine unbekannte Welt.
Das Fantastische und die vorgefundene Realität kommen sich im Film nicht in die Quere. Vielmehr durchdringen sich beide Sphären und stellen vorbestimmte Dispositionen filmrezeptiven Verhaltens infrage. Immer wieder wird der Fluss des Audiovisuellen durch punktgenaue filmische Operationen überraschend gebrochen und lässt uns staunend teilhaben an den möglichen Sichtweisen auf das Leben an sich. Es geht aber auch kleiner: nämlich in der genauen Beobachtung von Menschen, ihren Gesten und Bewegungen im Raum oder einfach beim kollektiven Zigarettenrauchen in einem nebelverhangenen Raum.
Gast: Marcin Malaszczak
Hamburg-Premiere
SIENIAWKA TRAILER from Mengamuk Films on Vimeo.