Fr 11.4. | 17.45 Uhr | 3001


Far’Falastin

Max Sänger, D 2013, 56 min, OmU

 

Das palästinensische Dorf Susya im besetzten Westjordanland. Ein Hirte führt die Schafe ins Tal. Jeder Gang mit den Schafen gleicht einer Anhörung, einer Verhandlung über noch verfügbares Land. Aus jedem alltäglichen Ablauf, jedem Gespräch spricht schnell auch eine Geste des Konflikts, der allgegenwärtigen Besatzung. Und bleibt doch nur schwer zu vermitteln. Was lässt sich nachvollziehen aus dieser Situation, die, von hier gesehen so weit entrückt, den Ausnahmezustand zum Alltag erklärt?

Der Filmemacher Max Sänger setzt die Zuschauer*innen in dieser kargen Welt ab, die sich dem Publikum als unbegrenzter Bedeutungsraum öffnet. Eindrucksvolle Bilder, die durch dezente Brüche mit formalen und narrativen Mitteln spielen, regen die

Interpretationsarbeit an ohne einzuengen und ohne als zielführende Autorität aufzutreten. Der Film steht damit ganz in der Tradition des ethnografischen

Dokumentarfilms und wirft die Frage auf, wie die Auslassung konkreter Politisierung am Ende doch politisch wirken kann.

 

Gast: Max Sänger

 

Hamburg-Premiere

 

Protokoll Duisburger Filmwoche

 

Sennhausers Filmblog

 

Artikel SRF-Website



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