Do 12.4. | 20.30 Uhr | Metropolis




Thomas Harlan – Wandersplitter. Eine Anti-Biografie

D 2006, 96 Min., OF

Regie und Kamera: Christoph Hübner, Ton und Schnitt: Gabriele Voss

 

Ein Sanatorium, ein Zimmer, ein Schreibtisch, Aussicht auf die Berge. Der Kamera zugewandt: Thomas Harlan. Ein Film entsteht im Kopf: eine Fahrt durch Moskau, eine Begegnung mit Hitler, „Sprache als Kathedrale“, die stillschweigende Rehabilitierung von Kriegsverbrechern, angezündete Kinos und das Verhältnis zu seinem Vater, dem »Jud Süß«-Regisseur Veit Harlan.

 

Einführung und Diskussion mit den Filmemachern über das Prinzip der „Splitter". Zusätzlich zu dem abendfüllenden Film enstanden eine Anzahl eigenständiger „Extra-Splitter“, die sich mit dem weiteren Leben und Werk Thomas Harlans auseinandersetzen. Eine Auswahl dieser Episoden werden im Verlauf der Retrospektive dem Filmprogramm thematisch zugeordnet und dienen den Gesprächsrunden als Ausgang ihrer Diskussionen.

 

 

Christoph Hübner: Thomas Harlan wollte (...) auf keinen Fall eine der üblichen Film-Biografien, stattdessen eine „Geschichte ohne Ich“, eine Art „Anti-Biografie“ aus gesammelten Splittern, die ebenso viel offen lassen, wie sie zusammensetzen.

 

Den Arbeitstitel »Wandersplitter« hatte Thomas Harlan zu Beginn unserer Gespräche als Überschrift für die episodische Form unsere Arbeit vorgeschlagen. Episoden, die ihre Themen in loser Folge umkreisen, ohne sie je ganz zu definieren und der schnelle Einordnung preiszugeben. »Wandersplitter« geraten durch Verletzung in den Körper, sie können sehr schmerzhaft sein und auf Dauer beunruhigend.“

Thomas Harlan: „Es gibt kaum einen Wandersplitter, von dem man sagen kann, man sei beruhigt, dass er irgendwo ist. Er ist in Ihrem Körper und wandert grundsätzlich auf das Herz zu, damit er Sie umbringt eines Tages.“

 

Zu Gast: Christoph Hübner, Gabriele Voss und andere

 

Doppel-DVD in der Edition Filmmuseum

 

Informationen auf der Website des Verleihs RealFiction

 



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