Sa 14.4. | 20 Uhr | Metropolis




Notre Nazi

F/D 1984, 116 Min., OmdtU

Drehbuch, Regie, Kamera: Robert Kramer

 

»Notre Nazi« zeigt die Dreharbeiten von »Wundkanal«. Man wird Zeuge der Spannungen am Set und der unheimlichen Dynamik, die sich zwischen den Filmleuten und ihrem Feind und Hauptdarsteller entspinnt.

 

Thomas Harlan: „Der Film »Wundkanal« ist ein Gewaltakt, das ist wichtig. »Notre Nazi« hält das fest. Er verrät mich. Er wird gemacht, um mich zu verraten. (...) Der Film zeigt vor allem, wie neue Schuld entsteht in einem Film über die alte. Wer diesen Versuch unternimmt, den ich unternommen habe, der verliert sein Gesicht. (...) Ich habe das Gesicht des Feindes angenommen. Wenn Sie die Mittel des Feindes benutzen, um dem Feind auf den Leib zu rücken, dann ähneln Sie Ihrem Feind umso mehr, als Sie ihm nahe kommen. Sie werden Ihr eigener Feind.“

 

Thomas Harlan in Hitler war meine Mitgift von Jean-Pierre Stephan

 

Notre Nazi in der Edition Filmmuseum

 

 

In diesem Film ist plötzlich nicht mehr Filbert der Angeklagte, sondern Harlan. Man sieht schreckliche Szenen: der alte Nazi, der, die Hände vor den Augen, aus dem Studio fliehen will und von den Filmleuten daran gehindert wird. Man sieht den schreienden Harlan, den weinenden Filbert, und man ist geneigt, jener italienischen Zeitung zuzustimmen, die schrieb: „Harlan, der Nazi bist Du!“

 

Ulrich Greinel in der Zeit über die Filmfestspiele Venedig 1984

 

Diskussion zu »Wundkanal« und »Notre Nazi« mit den anwesenden Gästen: Christoph Hübner, Thomas Heise, Werner Ruzicka (angfragt) und anderen.

 






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