So 15.4. | 17.30 Uhr | Metropolis



Souvenance

Haiti/F 1991, 132 Min., OmeU

Regie: Thomas Harlan. Drehbuch: Anna Devoto

 

»Souvenance« spielt in Haiti und handelt von Haiti. Ein Nationalepos als Geistergespräch. Die Verfilmung eines haitianischen Mythos: die Wiederkehr des ermordeten Kaisers Jakob I. von Haiti, der Haiti 1804 für unabhängig erklärte und 1806 ermordet wurde.

 

Bert Rebhandl: „In »Souvenance« kommen zwei Komplexe zusammen: Die Hoffnung auf die Wiederkehr des Kaisers und die Begräbnisrituale des Voodoo. Thomas Harlan und Anna Devoto betreiben Geschichtspolitik für eine Nation, deren Gründungsereignisse in hohem Maß traumatisch waren. “

Auszug aus „Land im Trance“ von Bert Rebhandl in der Zeitschrift „Cargo“ (2009)

 

Thomas Harlan: „Ich teile mit den meisten, die den Film sehen, nicht die Zeit. Die Zeit ist für die zu gelähmt und langwierig. Es bringt niemand zustande, sich der Langsamkeit des Voodoo mit den ganzen Verrichtungen, Liebeserklärungen und Trommelgeräuschen hinzugeben. Ich fand das unerhört wichtig, dass man in der Struktur, ja auch der Grammatik des Films, immer wieder auf die Zeiten pocht, die diese Leute selbst haben. (...) Auf jeden Fall ist die Minute, in der im haitianischen täglichen Leben etwas geschieht, mit unserer Minute nicht vergleichbar. Und wenn Sie das genau studieren, merken Sie, dass ich mich nicht täusche, wenn ich sage: Eine Einstellung muss sich in sich erschöpfen. Es ist nicht denkbar, dass Sie es zurechtschnippeln.“

Thomas Harlan über »Souvenance« in Revolutionskino, ebenfalls in der Zeitschrift Cargo 2009

 

Einführung in den unbekanntesten aller Thomas-Harlan-Filme durch Bert Rebhandl

Diskussion und Vorführung des Splitters »Souvenance«



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