Fr 12.4. | 21.30 Uhr | B-Movie
Nicht böse sein
Wolfgang Reinke/Gines Olivares, D 2006, 96 Min.
Im doppelten Sinne ein „No-Budget Documentary“: Drei Männer in einer Wohngemeinschaft, 54 Quadratmeter in Berlin-Kreuzberg. Sie schlafen in Küche, Bad und halbem Zimmer. Junkies, Ex-Knackis und Alkoholiker zwischen Hartz IV, dem nächsten Schuss, Wodka und Bier – der Albtraum jeder bürgerlichen Nachbarschaft.
Andi träumt von einer eigenen Wohnung, Dieter muss für hundert Tage in den Bau, und Wolfgang schreibt Gedichte. In der klaustrophobischen Enge dieser Gemeinschaft benebelter Geister wirken Glück und Liebe wie Schatten einer längst vergangenen Zeit.
Während es in dem Dreck, dem Chaos und der Verzweiflung zu rührenden Momenten kommt, brechen die Konflikte zunehmend stärker durch: die Stromrechnung, die Miete, die geklauten Pullis. Doch Andi bringt das scheinbar paradoxe ihrer Situation auf den Punkt: „Kein Mensch lebt doch gern alleine!“
„Das Ergebnis ist sensationell. Jedem ist zu wünschen, »Nicht böse sein« sehen zu können“. (Dietrich Kuhlbrodt)
2008 ausgezeichnet mit dem VG Bild+Kunstpreis Schnittpreis.
Gäste: Wolfgang Reinke und Gines Olivares
Entstehungsgeschichte des Films
Dietrich Kuhlbrodt über den Film