Wenn man sie bedauert, können sie schlecht sterben

Lichtmess // Freitag 8. April // 18.30 Uhr

 







Friederike Güssefeld (R), Tim Kuhn (K)

D 2015, 70 min, OmeU

 

Seit der „Konsum“ zugemacht hat, trifft man sich 
eigentlich nur noch auf dem Friedhof. Dem 500-Seelen-Dorf im südlichen Brandenburg erging es wie vielen Gemeinden im Osten: Nach der Wende ging es bergab, die Betriebe schlossen, die Jungen zogen weg, der Zusammenhalt ging verloren. Und dann kam der Ort auch noch durch mehrere spektakuläre Todesfälle in die Schlagzeilen. Unverblümt erzählen die Dorfbewohner*innen ihre Version der Umstände der schrecklichen Taten. Die Abgeklärtheit ist kein Wunder, an Selbstmorde ist man hier gewöhnt, die gab es immer, vor allem nach dem Krieg und nach der Wende. „Wer den Mut dazu hat, der macht das halt“, sagt eine alte Bäuerin trocken. Friederike Güssefeld lässt ihre Protagonist*innen frei erzählen und gibt ihnen mit wohlkomponierten Einstellungen auch optisch viel Raum. Und so berichten diese nicht bloß von tragischen Toden, sondern zeichnen mit ihren Erinnerungen, Erläuterungen und Abschweifungen gemeinsam ein einzigartiges Bild der Geschichte ihres Dorfes.

 

Hamburg-Premiere mit Gästen Friederike Güssefeld und Tim Kuhn









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