Lichtmess // Donnerstag 7. April // 21.00 Uhr

Levin Peter (R/K), Yunus Roy Imer (K), D 2016, 92 min, dt./russ./ukrain. OmeU

 

Ein alter Mann, der am Fenster sitzt und dem Regen zuhört. Der sich anstrengen muss, um seine Gedanken in Worte zu fassen. Der weiß, dass er nicht mehr lange leben wird. Und ein Filmemacher, der Fragen stellt. Es sind kurze, scheinbar einfache Fragen: „Worüber denkst du nach, Opa? Woran erinnerst du dich?“ Meistens, antwortet der Gefragte, da denkt er an den Krieg. Der Großvater von Regisseur Levin Peter war Soldat bei der Wehrmacht und während des Zweiten Weltkriegs in der Ukraine stationiert. Er hat Fotografien aufgehoben aus dieser Zeit, manche von ihnen zeigen tote Menschen. Nun will sein Enkel verstehen, was er damals erlebt, was genau er getan und dabei gefühlt hat. Dazu reist Peter selbst in die Ukraine, er filmt an Orten, an denen sich die Spuren von SS-Kriegsverbrechen wie Sedimente im Boden abgelagert haben. Ein ruhiger, in vielen Momenten beklemmender Film über das Verblassen von Erinnerungen – und die so wichtige wie schwierige Aufgabe, sie in ihrer Fragilität aufzuzeichnen.

 

Hamburg-Premiere mit Gast Levin Peter