Manche hatten Krokodile
Metropolis // Samstag 9. April // 18.30 Uhr
Christian Hornung (R), Martin Neumeyer (K)
D 2016, 87 min, dt. OF
In den alteingesessenen Kiezkneipen hängen sie noch an den Wänden: die unscheinbaren Blechkästen der Sparclubs. Und auch sie sitzen noch dort: die echten Kiezianer*innen, vor Jahrzehnten auf St. Pauli gestrandet, als Seeleute, Bardamen, Stripperinnen, Frisöre oder Zuhälter – auf der Suche nach einem anderen, freieren Leben. Jede Woche schmissen sie ein paar Mark in den Kasten, um wenigstens diese vor sich selbst in Sicherheit zu bringen. Denn Sparer*innen waren sie nie. Heute treffen sie sich in den verbliebenen Stammkneipen, der Kaffeepause, dem Hong-Kong oder dem Utspann. Dort lässt Christian Hornung diese liebenswerten Menschen ausführlich von den alten Zeiten berichten, in denen sie gutes Geld verdienten, feierten und nicht an das Morgen dachten. Doch in die Nostalgie mischt sich Melancholie. Denn der Film zeigt auch, dass diese kleinen sicheren Häfen, in denen man eine Gemeinschaft spüren kann, die es auf dem Kiez trotz mancher Dispute immer gegeben hat, vom Aussterben bedroht sind.
Hamburg-Premiere mit Gästen Christian Hornung und Team