Dienstag 29.04. 21:00 Metropolis-Kino
Chrigu
Jan Gassmann & Christian Ziörjen
Schweiz 2007, 87 Minuten, 35mm
«Lass uns zusammen einen Dokfilm machen», sagt Chrigu. «Ich steige dann irgendwann aus.»
Es war nicht zu erwarten, dass er plötzlich einen Tumor hat. Es war auch nicht zu erwarten, dass er über seinen Tod einen Film drehen wollte. Aber das war sein Wille, sein letzter Akt.
Während seiner ersten Chemotherapie filmt sich Chrigu selbst. Diese Selbstinszenierungen helfen ihm, mit der neuen Situation klarzukommen. Gefilmt in der selbstreflexiven Ästhetik eines verwackelten Homevideos, inszeniert sich Chrigu, wie er sich gerne sehen will. Fragen nach dem Sinn der Krankheit wechseln ab mit humorvollen Bestandesaufnahmen eines Lebens im Ausnahmezustand.
Als er einen Rückfall hat und nicht mehr fähig ist, selber zu filmen, bittet er seinen Freund Jan Gassmann, zu dokumentieren, was ihn auf dem Weg ins Ungewisse erwartet. Damit wird der Film auch zum Dokument einer Freundschaft. Die Krankheit verändert den Protagonisten, nicht nur äusserlich, auch in seiner Haltung zum Leben. Bis zum Schluss will Chrigu weiterleben, aber irgendwann muss er sich in das Unvermeidliche fügen. Kurz vor seinem Tod wird abgeblendet.