1936 ist Antonin Artaud in den Norden Mexikos aufgebrochen, um dort die Rituale der Tarahumara-Indianer kennenzulernen. Diese Reise hat er in mehreren Aufsätzen beschrieben. Der Film-Essay rekonstruiert auf authentische Weise diesen Weg Artauds - von den Tänzen in den Missionsstationen bis zu den Peyote-Ritualen des Schamanen. Hinter Angst und Faszination der Fremde steht die Ahnung von einer anderen Ordnung. "Ich werde das wirkliche Drama finden", schreibt Artaud. "Es muß nicht unbedingt auf der Bühne sein."

Artaud sah als Double des Theaters die Pest, die Metaphysik und die Grausamkeit.

Eine Aufführung sollte für ihn keine Mimesis, also Nachahmung der Wirklichkeit, sein, sondern war eine Wirklichkeit für sich.

Filmemacher Gerd Roscher reiste im Stile heutiger Camcorder-Guerilla mit 16mm-Film-Equipment zu den mexikanischen Taraumaras.

Zur Vorführung wird ein Gläschen Mezcal an der 3001-Theke ausgeschenkt,

denn Gerd Roscher geht als Professor an der Hochschule für bildende Künste in Pension. Für seinen neuen Film ist er auf den Spuren eines Vorfahren im Inneren Afrikas unterwegs.