Montag 28.04. 17:00 Metropoiis-Kino


Victims of our Riches

Kal Touré

Frankreich 2007 58 min.

 

Im September 2005 wurden an der europäischen Mittelmeer-Grenze, in Ceuta und Melilla, hunderte von afrikanischen Flüchtlingen am berüchtigten Grenzzaun abgefangen und unter menschenunwürdigen Bedingungen „zurückgeschickt“. Für die meisten hiess das, Tage und Wochen auf den Ladeflächen von Lastwagen zu verbringen, oder in Gefängnissen, viele fanden den Tod in der Wüste, wo Soldaten sie einfach aussetzten.

 

Bamako, die Hauptstadt von Mali, hat seitdem einen Teil der „Gescheiterten“ aufgenommen. Die Idee zu einer Dokumentation kam auf, als diese im November 2005 die Vereinigung „Retour Travail Dignité“ gründeten. Der bereits mehrfach preisgekrönte Film gibt den Menschen ihre Geschichten zurück, die in den Medien häufig verkürzt dargestellt werden. Der Fussballerin Clarisse aus Kamerun zum Beispiel - sie sagt: „Das Schlimmste war nicht die Reise, sondern der Rückweg“. In Interviews, Gesprächen und bei Besuchen auf dem Land erfahren wir, unter welchen Bedingungen die Reise ins „Paradies“ vor sich ging. Wie die Gesellschaft die Rückkehrer ausstößt. Weshalb eine Heirat für einen Mann ohne Verwandte in Europa unmöglich ist.

 

NUR DER TOD IST UMSONST handelt aber auch von den Rahmenbedingungen, die überhaupt zu der massiven Fluchtbewegung führen, Verschuldung etwa und fehlende Absatzmärkte. Und welche sozialen Brüche, welche psychologischen Folgen, welche unumkehrbaren Schäden verursacht die Flucht? Dazu äussern sich Professor Ki Zerbo, die ehemalige Kulturministerin von Mali Aminata Traoré, Eric Toussaint (CADTM), der französische Aktivist José Bové (Via Campesina), Baumwollproduzenten in Mali, Anwälte, und die betroffenen Familien.

 



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