Freitag 25.04. 16:30 3001-Kino


Schweigen ist Silber

Florian Aigner

D 2006/2007, 80 Min., DigiBeta

 

Vorfilm: Even if she had been a criminal

Frankreich 2006, 10 min. Regie: Jean-Gabriel Périot

Visuelle Meditation in Raum und Zeit.

Zeigt die Hinrichtung von französichen

Besatzerliebchen als Fanal.

 

Es geht darum, wie und warum sich eine Frau gezwungen glaubt, die Existenz eines außerehelichen, mit einem Franzosen im Krieg gezeugten Kindes unbedingt aus ihrem Leben verbannen zu müssen.

Die Story: Nach dem Tod von Renate Frey findet die Familie des jüngeren deutschen Sohnes Dieter in ihrer Hinterlassenschaft die „verschwiegene“ und versteckte Korrespondenz mit Renates ehemaligem französischen Freund. Und ein Abenteuer der ganz besonderen Art beginnt. Dieter macht sich daran, seinen Halbbruder in Frankreich aufzuspüren und hat Erfolg damit. Es kommt zu einem Treffen der beiden Brüder

Doch das ist nicht noch gar nicht das das Hauptthema der Dokumentation „Schweigen ist Silber“, die Regisseur Florian Aigner mit Gespür für Timing und Sensibilität in seiner Gesprächsführung mit den Protagonisten vorzüglich zu einem Ganzen geformt hat. Dieser Verdrängungsmechanismus, der Jahre später sogar eine Kontaktaufnahme des nun erwachsenen französischen Sohns mit seiner Mutter verhindert, wird von Aigner sorgfältig aufgearbeitet. Es entsteht somit am Beispiel dieser Frau das Sozio-Pychogramm einer Nachkriegsgesellschaft, die lieber bereit zu sein scheint, mit der Lüge zu leben, als die vorgeblich „schändliche“ Wahrheit zu akzeptieren.



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