Mittwoch 30.03. 22:30 3001-Kino

Hamburg ist Slamburg -Christine Garelly – zu kurze Biografie

Rainer Kreuzer und Rasmus Gerlach

BRD 2008, 58 min. Video

 

Eine hundert Meter lange Menschenschlange nachts auf der Reeperbahn – wo wollen die Leute hin? Poetry-Slam? Slam = Protest? Nein – die Ausgeher wollen zu einer lustigen Abendunterhaltung – und doch hatte der Hype einen Anfang... Christine Garelly, Autorin, Kunststudentin und Aktivistin der Hamburger Literatur-Szene starb mit 31 als Im Januar 1998 ein Jaguar in eine Gruppe wartender Menschen an einer Bushaltestelle raste. Sie hinterließ Tausende Texte – nur ein Zehntel ist bis heute veröffentlicht - Texte voll poetischer Klarheit und abgerockter Ironie wie „Rambazamba“. Christine hat die Slambewegung mit auf die Füße gebracht - ihre Freunde machen weiter...

 

Die Filmemacher reisten zu Freundinnen, Klassenkameraden, ihrer Familie und Lehrern und um über die Ausnahme-Künstlerin und Stimme einer prekären Generation zu sprechen. Der Aufbruch ins lesbische Lager, der Bruch mit dem Heimatdorf - ohne Geld gedreht, ist dieses einstündige Portrait eine gute Ergänzung zum Band “Wenn ich rede” - in dem viele von Christine Garellys Texten aufbewahrt sind. Da das Buch nun leider vergriffen ist - sind manche Texte nur noch im Video zu hören. Auch Galsan Tschinags Hamburg-Gedicht, das Intro des Videos, wird trotz des Riesenerfolges des mongolischen Schamanen nicht mehr verlegt. An der 3001-Theke deshalb exclusiv die DVD.



© 2008 dokumentarfilmwoche hamburg | Impressum