Freitag, 13.4. 19 Uhr
Nicht boese sein!
von Wolfgang Reinke, BRD 2005, 95 Min, Beta
Gäste: Gines Olivares
Dieter Kosslick, seines Zeichens Leiter der Berlinale, schrieb höchstpersönlich einen Brief und bat um Verständnis: Es sei nun mal hart für Jung-Filmer mit ihren No-Budget Projekten, ohne das Backup von Fördergeldern und Produktionsfirmen eine Öffentlichkeit zu finden. “Ein Schicksal, das fast alle teilen”. Er und seine Mitarbeiter würden daran aber auch nichts ändern und deshalb musste dieser bemerkenswerte Film, wie schon beim DOK Festival in Leipzig, draußen bleiben. Wolfgang Reinke und sein Team nahmen dies wörtlich und fuhren im November mit dem Kinobus vor das Leipziger Festivalzentrum. Dann bei der Berlinale im Februar, in Sichtweite des roten Teppichs, fand während der die offizielle Weltpremiere statt. Den Raum, den man diesem Film nicht geben wollte, brachten sich die Macher also immer selber mit. Wir hingegen stellen den Saal des 3001 gerne zur Verfügung. “Nicht böse sein” ist ein einfühlsamer und intensiver Film über drei suchtabhängige Männer in Berlin Kreuzberg. In der Wohnung des alkoholkranken Johann leben auch die beiden Heroinabhängigen Dieter und Andi. Der eine in der Küche, der andere im Badezimmer. Die Filmbewertungsstelle in Wiesbaden hat "Nicht böse sein!" das Prädikat "besonders wertvoll" zuerkannt: "Nur Nähe, Vertrauen, Geduld und altmodischer Anstand können solch ein rundes, reifes, bescheidenes und an Beobachtungen menschlichen Lebens reiches Werk gelingen lassen. Dem zutiefst humanen Dokumentarfilm gelingt ein tiefenscharfes, überraschend unaufgeregtes Porträt und er vermeidet das Schwelgen im sozialen Elend mit dem sonst üblichen voyeuristischen Blick.”
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Der Kinostart ist der 20. September 2007