Freitag, 13.4. 23 Uhr
Squatterpunk (Iskwaterpungk)
von Khavn de la Cruz, Philippinen 2006, 79 Min., DVD, OF
Squatterpunk ist hundertprozentig Punk – im Soundtrack. Der Film zeigt das Leben von Kindern und Jugendlichen in den Slums von Manila. Die armen Gemeinden in den Randgebieten der Stadt kommen kaum in Kontakt mit der philippinischen Gesetzgebung. Die Kamera folgt ihren Protagonisten dabei, wie sie versuchen, vom am Strand gesammelten Müll zu überleben und es dennoch schaffen, zu toben und zu spielen. Schonungslose Blicke auf die sniffenden, sich selbst überlassenen und dennoch sehr lebensfrohen Slumkinder.
Getrieben von laut pulsierender Punk-Musik ist der Film lebendig und witzig, wenn er eigentlich deprimieren sollte. Der Regisseur bringt uns die „No- future“- Achtziger mit ihrem authentischen Anarcho-Punk zurück. Bilder von Unruhen und Armut stehen im Gegensatz zu der lauten Punkmusik im Soundtrack des Films.
Genau das ist das Besondere an Squatterpunk. Er macht auf das Elend der philippinischen Gesellschaft nicht durch die Klischee-Bilder von weinenden Kinderaugen aufmerksam, sondern durch die Vitalität und Lebensfreude seiner Protagonisten. Schwimmen und Spielen in gammeligem Müll kann offensichtlich Spaß bringen.
Der Filmemacher Khavn de la Cruz gilt als das „Enfant terrible“ des philippinischen Films und als der „Che Guevara of the digital revolution“. Er ist sicher eines der gegenwärtig revolutionärsten Talente im philippinischen Kino heute.