donnerstag, 12.4., 17:00
ungeduldig!
Ein Film von jungen Flüchtlingen aus Hamburg, HH 2007, 28 Min., DV
Gäste: Die FilmemacherInnen sind anwesend
„Ich kann meine Träume steuern, aber meine Realität nicht. Dabei sollte es umgekehrt sein.“
Über ein halbes Jahr hat die Gruppe junger Flüchtlinge aus Afghanistan, Sierra Leone, Kaschmir und Iran an dem Dokumentarfilm gearbeitet, der ihr Leben und Aufwachsen in Deutschland als „geduldete“ Flüchtlinge reflektiert. Ihr Film klärt nicht nur über die rechtlichen Aspekte auf, sondern zeigt auch die persönlichen Spuren, die der Duldungsstatus in einem Leben hinterlässt.
In Hamburg leben zurzeit ca. 12.000 Personen mit Duldung, davon sind ca. ein Drittel Kinder und Jugendliche. Sie leben in ständiger Angst vor einer möglichen Abschiebung. Viele der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen leben schon einen Großteil ihres Lebens geduldet in Hamburg. Hamburg ist ihr Zuhause, ihr Lebensmittelpunkt, hier leben ihre Freunde, hier kennen sie sich aus.
Mit dem Film wollen die FilmemacherInnen an die Öffentlichkeit treten. Sie planen, ihn in Schulen, in Jugendeinrichtungen und auch in Betrieben bei Verantwortlichen im Ausbildungsbereich zu zeigen und zu diskutieren. Sie wollen damit erreichen, dass junge Menschen mit Duldung auf mehr Verständnis und Unterstützung im gesellschaftlichen Umfeld stoßen und vor allem eine Chance auf Ausbildung, Arbeit und eine sichere Zukunft erhalten.
Der Film wurde vom medienpädagogischen Projekt mokala des Jugendhilfeträgers basis&woge e.V. initiiert und von terre des hommes und Aktion Mensch gefördert.
Die von großem Medieninteresse verfolgte Premiere fand im Februar hier im 3001 statt. Was ist seitdem geschehen? Bei einigen der FilmemacherInnen standen in der Zwischenzeit wichtige, ihre Duldung betreffende Entscheidungen und Termine an. Über den Verlauf ihrer Geschichten und das Bewusstsein in der Öffentlichkeit werden wir nach der Vorführung sprechen können.