Freitag, 13.4. 21 Uhr
Das St. Pauli Museum präsentiert eine Doppelvorstellung:
Eins in die Presse – Der Mann mit der Unterwasserkamera
von Axel Engstfeld, BRD....., 45 Min, 16mm
und
Beatles, Beat und Große Freiheit – Der Sound von St. Pauli
von Hans-Peter Weymar, Ingrid Wernich, Andreas Goerke; Idee & fachliche Beratung: Günter Zint, BRD......, 60 Min
Gäste: Günter Zint, Hans-Peter Weymar
Eins in die Presse – Der Mann mit der Unterwasserkamera
Ein Porträt des Fotografen Günter Zint
"Politische Fotografie ist in diesem Land eher unerwünscht", sagt Zint. Sein bekanntestes Bild: Studenten, die nach dem Dutschke-Attentat in einen Wasserwerferangriff der Berliner Polizei geraten sind, strecken der Wucht des Wasserstrahls ein schwarzes Kreuz entgegen, klammern sich wie zum Schutz an seinem Schaft fest. Dieses Kreuz wird zum Symbol gewaltlosen Widerstands seit 1958. Berlin, Brokdorf, Mutlangen und Wackersdorf sind Stationen des "Front"-Fotografen Günter Zint, sein erstes Buch "Gegen den Atomstaat" wird 1978 zum Bestseller, zusammen mit Wallraff dringt er ein in Zentren der Macht bei BILD, Bundeswehr und Thyssen, immer ganz unten.
Günther Zint über seine Fotoarbeit bei Wasserwerfer-Demonstrationen: „Ich habe teilweise mit Unterwasser-Kameras gearbeitet - ... etwas später habe ich mir eine Kamera mit Unterwassergehäuse beschafft“. So konnte er auch bei Wasserwerfereinsätzen seine Fotos machen. Seine Festanstellung beim Spiegel verlor er, „weil er gleichzeitig fotografierte und demonstrierte“.
„Also ich bin ja meistens zwischen Wasserwerfern und Polizei – und du brauchst nen guten körperliche Einsatz um Deine Fotos so zu machen“.
Und nun ganz plötzlich ist Zint wer – die Preise für seine Fotos schnellen in die Höhe – die Bundesausstellungshalle lädt ihn ein. Und das St.Pauli Museum – „kann sich gerade mal mit Ein-Euro-Kräften“ über Wasser halten.
Günter Zint ist nebenbei auch Filmarchivar – handelt wie auch das 3001-Kino flott mit DVDs wie der vom zweiten Film des Abends:
Beatles, Beat und Große Freiheit – Der Sound von St.Pauli – NDR 3; Autoren: Hans-Peter Weymar, Ingrid Wernich, Andreas Goerke; Idee & fachliche Beratung: Günter Zint; Redaktion: Dr. Wolfgang Buck; Länge des Films: 60 Minuten. „In Hamburg haben wir unseren musikalischen Stil gefunden und entwickelt“, sagten die Beatles auf der Höhe ihres Ruhmes. Die vier Jungs aus Liverpool verdanken der Club- und Musikszene von St.Pauli ihren ganz besonderen Sound: den „Hamburg Sound“. Es treten auf: der legendäre Ex-Boxer und Star-Club-Manager Horst Fascher, Klaus Voormann und Astrid Kirchherr, damalige Kunststudenten, die sich mit den Beatles anfreundeten, Bardamen aus dem Star-Club, die nicht nur beatbegeistert, sondern auch privat sehr angetan waren von den Qualitäten der Musiker, Günter Zint, Kiez-Fotograf und Zeitzeuge, Erwin Ross, der „Rubens von der Reeperbahn“, der den Beatles das große T aufs Schlagzeug malte und Siggi Loch, Musik-Manager, dem die Nachwelt zahlreiche Live-Aufnahmen aus dem Star-Club zu verdanken hat. Sein Fazit: „So wie New Orleans einst die Wiege des Jazz war, ist Hamburg die Wiege der europäischen Rock-Musik.“